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So hilft Hypnose gegen Ängste (einfach erklärt)

20. Mrz 2023

Geschrieben von

Johannes Jäschke

Hypnose gegen Ängste: Wie funktioniert das?

Hypnose ist eine Technik, die seit langem zur Behandlung verschiedener psychischer Probleme eingesetzt wird. Eine der am häufigsten behandelten Störungen ist Angst. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Hypnose gegen Ängste so gut wirkt, was während der Hypnose im Gehirn passiert und bei welchen Ängsten Hypnose am besten funktioniert. 

Außerdem erfahren Sie, wie eine Hypnose-Therapie abläuft, ob es Nebenwirkungen gibt, welche Kosten auf Sie zukommen, ob Krankenkassen die Therapie übernehmen und welche Alternativen es gibt. 

Wir zeigen Ihnen auch, wie Sie Hypnose gegen Ängste kostenlos ausprobieren können.

Frau hält sich Hände an Kopf, während sich alles dreht. Sie benötigt Hypnose gegen Ängste

Wieso ausgerechnet Hypnose gegen Ängste so gut wirkt

Hypnose gegen Ängste wirkt extrem gut, weil Menschen mit Ängsten bereits in einer dauerhaften Hypnose sind. Das macht es viel leichter, ihnen mithilfe einer Hypnotherapie zu helfen. 

Man kann nämlich sagen, dass Angst eine sehr intensive, unfreiwillige und schwer kontrollierende Form von Selbsthypnose ist. Und deswegen hypnotisiert sich jemand, der oft unter Angst leidet, häufig selbst. Doch sobald er lernt, dass er sich nicht nur selbst hypnotisieren, sondern auch selbst aufwecken kann, kann er seine Angst kontrollieren.

Warum Angst wie Selbsthypnose ist

Hypnose ist grundsätzlich das Werkzeug, um jemanden kontrolliert in den Zustand der Trance zu leiten. Die Trance ist ein Zustand, der ähnlich wie ein Tagtraum ist. Man ist so sehr in seine Gedanken vertieft, dass man alles um sich herum vergisst.

Man glaubt dann sogar, dass seine Gedanken real sind. Und der Körper reagiert auf diese starken Gedanken. Man fängt zum Beispiel an zu lachen, weil seine Vorstellung so komisch ist. Und wenn man dann laut lacht, “wacht man auf” und andere Leute fragen einen, was denn so komisch ist. Schon mal passiert?

Solch einen realen Tagtraum nennt man Trance. Und diesen kann man entweder unbewusst, einfach so, im Laufe des Tages hervorrufen. Oder mithilfe der Hypnose, ganz gezielt. 

Oder leider auch durch Angst, dann aber unbewusst und meistens unfreiwillig. Wenn man durch Angst in eine Trance fällt, handelt es sich meistens um eine “Problemtrance”. Man hypnotisiert sich also selbst und lenkt sich selbst in eine Trance, die aus Probleme und Sorgen besteht.

Dann werden auf einmal Sorgen und schlimme Vorstellungen so real, dass der Körper darauf mit Angstsymptomen reagiert (z.B. Zittern, Angstschweiß oder Panik). Manchmal wird die Problemtrance auch so stark, dass man selbst gar nicht mehr versteht, wie man da wieder rauskommt.

Angstpatienten sind also regelmäßig und meistens unfreiwillig in einer „Problemtrance“. Sie wenden die Techniken der Hypnose unbewusst bei sich selbst an. Und das ist Fluch und Segen zugleich. Denn sie müssen lernen, wie sie den Zustand der Trance lenken können,  aus einer Problemtrance wieder herauskommen und eine Trance sogar für sich nutzen können (z.B. zur Entspannung, Einschlafen oder um Schmerzen lindern).

Deswegen wirkt Hypnose gegen Ängste so gut: Menschen mit Ängsten lernen ihre sowieso schon stark ausgeprägte Fähigkeit, in Trance zu gehen, für sich zu nutzen, anstatt gegen sich. Außerdem lernen sie, besser mit der Angst umzugehen. Sie hören auf, die Angst zu bekämpfen und fangen an, sie gezielt umzulenken.

Darüber hinaus ist Hypnose auch ein effektives Entspannungsverfahren, was insbesondere bei Angst- oder Panikattacken helfen kann.

Die Wirksamkeit von Hypnose gegen Ängste ist wissenschaftlich bestätigt und medizinisch anerkannt

Hypnose wurde schon seit Jahrhunderten von Medizinern eingesetzt, um Menschen während schmerzhafter Behandlungen “zu betäuben”. 1968 folgte dann eine der ersten wissenschaftlichen Studien, später folgten immer weitere (hier finden Sie eine Übersicht aller Studien zum Thema Hypnose). Wie viele der ersten psychologischen Studien wurden diese jedoch nicht nach heutigen wissenschaftlichen Standards durchgeführt. Doch dies änderte sich. Im Jahr 2006 wurde von Erich Flammer die Studie “Die Wirksamkeit von Hypnotherapie bei Angststörungen” nach aktuellen wissenschaftlichen Standards durchgeführt. Er kommt zum Fazit: 

“Hypnotherapie [kann] als wirksames bis hochwirksames Verfahren bei bestimmten Angststörungen gelten und zeigt sich im direkten Vergleich mit Verhaltenstherapie als genauso effektiv”.

Außerdem ist Hypnose in Deutschland wissenschaftlich anerkannt und einige Formen der Hypnose werden sogar von der Krankenkasse übernommen.

Bei welchen Ängsten hilft Hypnose?

Hypnose hilft bei:

 

Vorgehen des Hypnotiseurs bei einer Hypnose gegen Ängste

Ablauf klassiche Hypnotherapie

Der erste Schritt besteht darin, einen geeigneten Therapeut zu finden. Hier hilft Google weiter, oder die Websites von Hypnose-Verbänden, wie dem Deutschen Verband für Hypnose oder dem M.E.G.-Hypnose Verband.

Achten Sie darauf, dass der Hypnotiseur neben ausreichenden Qualifikationen als Hypnotiseur auch therapeutische Qualifikationen aufweist. Am besten ist er auf den Bereich Ängste spezialisiert.

Sobald Sie einen Termin vereinbart haben, gibt es ein Erstgespräch. In diesem beantwortet der Hypnotiseur all Ihre Fragen und Sie können sich kennenlernen. Hier ist es auch wichtig, dass Sie Vertrauen zu Ihrem Hypnotiseur aufbauen.

Gegebenenfalls machen Sie auch direkt einen ersten kleinen Test zur Hypnotisierbarkeit. Mit diesem lernen Sie, wie es sich anfühlt, in Trance zu sein. Und der Hypnotiseur versteht, wie gut Sie in Trance gehen.

Ab der zweiten Sitzung beginnt dann die richtige Arbeit in Hypnose. In einer Hypnosesitzung setzen oder legen Sie sich entspannt hin, dann beginnt der Hypnotiseur zu sprechen und Sie werden immer entspannter. Sobald sie tief genug in die Trance eingetaucht sind, beginnt die therapeutische Arbeit. 

Was kostet Hypnose gegen Ängste? Kosten klassischer Hypnotherapie gegen Ängste

Die Kosten für Hypnose gegen Ängste hängen von der Anzahl der Sitzungen ab, die man benötigt, um eine Besserung zu erzielen. Das sind typischerweise 3-10 Sitzungen, je nach Typ der Angst und Ursache der Angst. 

Eine Sitzung kostet zwischen 80€ und 250€. Je gefragter der Hypnotiseur und je größer die Stadt, in der er ist, desto höher liegt sein Preis. 

Zahlt die Krankenkasse für Hypnose gegen Ängste?

Grundsätzlich zahlt die Krankenkasse nicht, es gibt jedoch Ausnahmen für einige private Krankenkassen. Außerdem gibt es Ausnahmen für Therapeuten, die Hypnose im Rahmen der Therapie einsetzen. Deswegen müssen Sie dies unbedingt vorher abklären und Ihren Hypnotiseur fragen. Oft steht es auch schon auf der Website des Hypnotiseurs.

Alternative: Apps für Hypnose gegen Ängste

Das wichtigste ist natürlich, bei medizinischen Bedenken einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Eine App wird niemals den Besuch eines Therapeuten ersetzen. 

Hypnose Apps gegen Ängste helfen vielmehr, sich in Angstsituationen zu entspannen. Oder auch, um Hypnose kennenzulernen und zu erfahren, ob eine Hypnose Ihnen hilft.

Viele Hypnose Apps, wie auch unsere App hypnu, bieten viele Hypnosen gegen Ängste an, welche Sie kostenlos ausprobieren können.

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